6.
Hier ist Dein Testergebnis
***Schnapp Dir erst mal Dein Lieblingsbuch!Was hinter Deinem Ergebnis steckt: Wie schön, dass es Dich gibt, Du liebe Leseratte! Ehe wir über Dich und Dein Schreiben reden, möchte ich Dir erst einmal ganz groß Danke sagen. Danke im Namen aller Autoren, die für Menschen wie Dich schreiben und nur durch Menschen wie Dich leben können. Und danke im Namen aller Geschichten und Figuren, die es nicht gäbe, wenn sie niemand lesen würde. Danke im Namen von Ronja, Momo, Astrid Lindgren, Elizabeth Gilbert, Jojo Moyes, Terry Pratchett, Martin Suter und so vieler mehr. Und jetzt noch ein Zitat von Max Frisch:"Schreiben heißt, sich selber lesen."Lesen oder schreiben? Das scheint für die, die nicht schreiben, ein Gegensatz zu sein. Etwas, wo man sich entscheiden muss. So ist es aber nicht. Alle, die schreiben, lesen viel. Und viele, die gern lesen, träumen davon, selbst zu schreiben. Ich möchte Dir jetzt etwas sagen - und zwar als eine, die vier Bücher geschrieben hat, zwei davon waren große Bestseller. Und als eine, die sehr regelmäßig, aber längst nicht jeden Tag schreibt. Ich sage Dir einen Satz, der für mich so richtig lebenswichtig ist.Du bist wertvoll und liebenswert.Auch, wenn Du nie irgendwas schreiben sollest!Warum ich das sage? Zum einen: Weil es wahr ist :-) Zum Zweiten: Weil es tausend wirklich gute Gründe gibt, um zu schreiben. So toll sein zu wollen wie die (Autoren), die man liebt, ist keiner davon. Denn Du bist Du. Und nicht jemand, der so sein muss, wie ...Warum habe ich Dich dann trotzdem in der Überschrift aufgefordert, Dein Lieblingsbuch herzuholen? Weil ich Dir vorschlagen will, Dich erst einmal bei diesem Buch zu bedanken. Für die Sehnsucht, die es in Dir weckt. Für dieses Brennen, dieses warme Gefühl. Es soll künftig Dein Motor sein. Was immer Du schreibst und schreiben wirst: Achte darauf, ob Du beim Schreiben auch so ein warmes, energiegeladenes Gefühl hast wie beim Lesen Deines Lieblingsbuchs. Wenn das Gefühl da ist, schreib weiter. Wenn das Gefühl verschwindet, halte inne und überlege Dir, wie Du anders schreiben könntest, so dass das Gefühl wiederkommt. Oder mach eine Schreibpause und wisse: Auch Lesen ist ein kreativer Akt. Denn erstens ist es kreativ, sich ein Buch auszusuchen. Und zweitens erschafft Dein Hirn mindestens die Hälfte der Geschichte selbst, während Du liest: Bilder, Stimmungen, Ungesagtes, das, was zwischen den Zeilen steht ...Zwei Wege vom Lesen zum SchreibenWie kriegen wir es nun hin, dass Du selbst zu schreiben beginnst - wenn Du das magst? Zwei Wege sind besonders effektiv. Der erste Weg: schreiben statt lesen. Hör einfach eine Weile lang zu lesen auf. Schreib immer - immer! - wenn Du den Impuls zu lesen verspürst. Lies Dich stattdessen selbst (nach Max Frisch). Das geht so: Wenn Du Dich dabei ertappst, zu einem Buch, einer Zeitschrift oder Deinem Tablet zu greifen, frage Dich: Was sollte das Lesen Dir erfüllen? (Zum Beispiel: Unterhaltung. Oder Information. Oder Zeitvertreib. Oder Spannung.) Und dann schreib etwas, das Dir selbst diesen Wunsch erfüllt. (Zum Beispiel: Eine lustige kleine Anekdote, selbst erlebt oder erfunden. Oder zehn Antworten auf eine Frage, die Du Dir ehrlich stellst. Oder ein kleines gereimtes Gedicht. Oder eine halbe Seite, auf der Du darüber spekulierst, wie die Geschichte, die gerade auf Deinem Nachtkästchen liegt, weitergehen könnte.)Der zweite Weg: anders lesen und Anderes lesen. Wenn wir ein Buch lesen, achten wir normalerweise nicht auf den Stil und das "Wie" des Geschriebenen, sondern nur auf den Inhalt. Wir wollen wissen, wie die Geschichte weitergeht und diese Frage nimmt uns voll in Anspruch. Autoren lesen anders. Vor allem lesen sie kein gutes Buch nur einmal. Beim ersten Mal lesen sie wie Du. Aber dann ... fangen sie noch einmal von vorne an. Sie untersuchen das Buch: Aus welchen Bausteinen besteht es? Wo finden sich Beschreibungen, Dialoge, Schlüsselszenen? Wie sind diese gestaltet? Wie ist der Plot zusammengebaut? Welche Szenen bleiben am Ende in Erinnerung - und warum? Diese Art zu lesen ist so, wie wenn ein Meisterkoch die Speise eines Kollegen verkostet. Er genießt. Er ist neugierig. Er lässt sich inspirieren. Zwischen-Hinweis: Du möchtest dieses Testergebnis per Mail zugeschickt bekommen? Schreib mir, was Dein test ergeben hat und ich schicke Dir Dein Ergebnis zu: office@barbara-pachl-eberhart.atHier mein Tipp: Romane sind nicht die allerbesten Lehrmeister, wenn Du selbst ein(e) Anfänger(in) bist. Vor allem: Sie verlocken Dich wieder dazu, so toll sein zu wollen, wie ...Was eher ins Schreiben bringt, sind: Texte von Poetry-Slammern. Zum Beispiel von Nora Gomringer (ich empfehle das Buch "Ich bin doch nicht hier, um Sie zu amüsieren") oder auch in Anthologien (zum Beispiel: Die ultimative Poetry-Slam-Anthologie I, herausgegeben von Karsten Strack). Texte, die in Schreibkursen entstehen. Man liest einander vor, man lernt verschiedene Herangehensweisen an ein Thema kennen und sammelt Erlaubnisse ("Ah, so hätte ich es auch machen können/dürfen"). Ausführliche Schreibanleitungen von guten Schreibpädagogen (zum Beispiel von ... ähm ... mir :-) )Texte, deren Aufbau und Stil erklärt wird. (Das habe ich zum Beispiel im Rahmen meines Sommerradios mit sieben autobiographischen Essays gemacht.)Jetzt bist Du dranWas möchtest Du als Nächstes tun? Dir Dein Buch holen, lesen - und genießen, dass sich andere die Schreibarbeit machen und Du nichts tun musst außer Spaß zu haben? Wunderbar. Mach das!Oder möchtest Du es probieren, das Schreiben? Ich habe ein paar Kurse, die Dich häppchenweise ans Schreiben und an Deinen ganz eigenen Schreibstil heranführen.Neugierig? Besuch gerne meine Seite.